The A.
3/5
Also - es waren ne Menge Eindrücke und mal ganz interessant, ne andere Welt teilweise, vor allem als Innenwelt, baulich schwierige Anlage, versteckter Eingang, erdrückendes Gestänge an Veranstaltungstechnik über einem. Wenn ich solche Milieus wie das der Brüderbewegung nicht seit jung zur Genüge kennen würde.
Die marschmusikmäßige Ausrichtung der Lieder ließ einen auch lauter unbekannte Lieder mitsingen. Es gäbe aber genug deutsches Liedgut mit hervorragender Traditionsbildung, gerade seit Pietismus und Pfingstjubel. "Versammlung" macht ja was richtig, aber: vermutlich die Ältesten (u.a.) - haben vorne wohl jeder was zum Besten gegeben, jeden hat was bedrückt, Freiheit im Geist ist echt was anderes - so total wie unter Druck in einen Sprechgesang (wozu gibt es eigentlich Rap) zu verfallen, mit harscher Stimme und mit unfreier, gequälter Miene - fromme Schimpftiraden. Totale Leidens-&Prüfung-Ausrichtung - bei manchem was richtig zitiert wurde. Eine stehengebliebene Absonderung.
Für mich - bei aller Liebe - das hat zuviel Gesetzliches an sich - auch wenn man mit solchen Allerweltskategorisierungen vorsichtig sein muss -, das tut der Verkündigung und dem Wort nicht gut, ist schon wie Missbrauch des Wortes. Die Redner vorne haben keinerlei Kontakt zum Publikum aufgebaut - unmöglich so was. Die erste Schwester, die vorne dann auch was zu sagen hatte, war die erste die in normalem Redefluss ans Mikro trat. Also wie ein Mensch. Andere dagegen waren trotz Mikro nicht mal verständlich.
Vlt. 120 Besucher, kaum Ortsansässige, inoffiziell sitzen Frauen und Männer getrennt. Für meine Begriffe viel zu wenig alte Generation im Publikum. Wenn man so viel Junge hat wie hier, kenne ich es (gerade bei den dt.-russ. Gmden. so dass die dann auch was zu sagen haben außer im Chor).
Summa summarum tuts mir eher leid um diesen Ort abseits - die Entwicklung im Leib ist doch deutlich weiter längst und die Möglichkeiten des Miteinanders als Tempel aus den Bausteinen der Heiligen untereinander alles andere als ausgeschöpft. Vor allem bietet die Auslegung der Bibel wesentlich größeren Reichtum als sich nur in frommem Wesen bzw. in so einem sofort wahrnehmbaren Stil zu erschöpfen. Der zudem erschöpft. Die Mienen mancher anderen Besucher sprachen (harte) Bände.
Sry wenn sich jmd. missverstanden fühlt, aber es ist genau so gemeint. Das Trockengesteck vorm Rednerpult statt schöner frischer Blumen war irgendwie symptomatisch.